Freitag, 19. August 2011


Am Montag waren wir in Bukoba, um von dem Kirchenbüro das O.K. für unsere Arbeit im Waisenhaus zu bekommen. Wir hatten Glück und wir dürfen von nun an im Waisenhaus von Ntoma arbeiten.

Es sind nun schon drei Tage vergangen an denen wir im Waisenhaus gearbeitet haben. Das Waisenhaus hat drei Bereiche. Die ganz kleinen (ca. 2 Monate alt), die ½ bis 1 Jährigen und die Ältesten mit 1-2 Jahren. Die Kinder sind klasse. Oft reicht ein freundliches Gesicht, um den Kleinen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Auf der einen Seite bringen die Kinder einem Freude, auf der anderen Seite muss man sich vergegenwärtigen, dass ihre Mütter bereits an AIDS oder Verblutung gestorben sind. Bis zum 2. Lebensjahr werden die Kinder dort aufgezogen und dann vom Vater abgeholt. Die älteren Kinder lernen im Waisenhaus mit den Fingern zu essen, um später das Leben beim Vater bewältigen zu können. Obwohl es ein sehr gut geführtes Waisenhaus ist, mangelt es an Bezugspersonen für die Kleinen.

Unsere Arbeit besteht darin, die Kleinen zu füttern, zu wickeln, sie aufzumuntern und sie zu beruhigen. Natürlich kann sich der Berg an verschmutzter Kleidung nicht selbst waschen und so müssen viele fleißige Hände ran, um die Wäsche zu waschen und sie draußen aufzuhängen; welches auch ein sehr großer Teil unserer Arbeit ist.

Der Tag beginnt um 08:00 Uhr mit einer morgendlichen Andacht im Waisenhaus. Um 12:00 haben wir Mittagspause, in der die Kinder ein Schläfchen halten und um 14:30 bis 18:00 geht es weiter wie gewohnt.

Endlich da!

Am Mittwoch, den 10.08.2011, ging’s endlich los. Halb 8 am Mittwoch fuhren wir los in Richtung Frankfurt und erhofften uns eine unproblematische Einreise nach Tansania. Doch das Gegenteil erwartete uns! 40 Stunden ohne Schlaf durch ein Abenteuer. Flug No. 1 nach Äthopien verlief noch reibungslos, Flug No.2 verbrachten wir in einem kleinen Propeller-Flugzeug J, bei dem selbst das Wasserglas Wellen schlug.

Angekommen in Entebbe blieb uns 10 Stunden Zeit, um in Ugandas Hauptstadt Kampala zu kommen und den Bus nach Tansania zu nehmen. Nach der Gepäckausgabe bekamen wir das O.K von den Flughafenangestellten uns an der Gepäckausgabe für 4 Stunden schlafen zu legen.  Dies nutzten wir gerne aus, da ich mal wieder kein Auge zubekommen hatte. Wieder aufgewacht fanden wir uns in einem menschenleeren Raum wieder; selbst die Angestellten waren nicht mehr da!

Wir verließen das Flughafengebäude, um uns um 6 Uhr mit Moses (unseren Abholer) zu treffen, doch dieser war nirgends anzufinden. Wir warteten noch bis halb 8 und zum Glück trafen wir ihn dann und er brachte uns ins 1 Stunde entfernte Kampala.

Kampala ist schwer zu beschreiben. Es war ein reinstes Chaos. Da es in Uganda keinen Führerschein gibt und jeder 2. mit einem Motorbike ( Picki Picki) unterwegs ist, war die Autofahrt ein weiteres Abenteuer. Kampala wirkt sehr ärmlich.  Nicht selten sahen wir Häuser nur aus Pappe und Blechdächern und kleine Verkaufsländen, die nicht viel anders aussahen.

Der Bus sollte um 11:00 ankommen und uns mitnehmen, schließlich war er um 13:00 da und erst um 15:00 konnten wir losfahren, da das Gepäck-Einpacken 2 Stunden dauerte.

Die Busfahrt brachte viele Hindernisse mit sich.  Um halb 8 schließt normalerweise die Grenze zwischen Uganda und Tansania. Wir erreichten die Grenze um 19:40 und hatten großes Glück noch einreisen zu können. Zu Fuß ging es über die Grenze und wir holten unsere Stempel ab und stiegen wieder in den Bus. Doch wir fuhren nicht wie erwartet weiter, sondern standen noch 2 Stunden an der Grenze. Wir beide verstanden kein Wort Swahili und wussten nicht was los war, bis unser Sitznachbar uns auf Englisch erklärte, dass jedes einzelne Gepäck registriert werden musste, um die Taxes zu bezahlen…

2 Stunden später ging es weiter. Noch einmal hielten wir an und einige Personen stiegen aus ohne ihr Gepäck mitzunehmen. Wieder hatten wir keinen Plan was los war.  Wir erfuhren, dass der Bus  überladen war und Personen austeigen mussten, damit wir passieren durften.

Letzen Endes sind wir um 23:00 in Bukoba angekommen, doch leider wartete da keiner auf uns. So nahmen wir uns ein Taxi und ließen uns zu einem Hotel bringen, wo wir die Nacht verbrachten und endlich gut schliefen.

Am nächsten Tag mussten wir uns darum kümmern, wie wir Erika finden würden. Wir besorgten uns zu erst Handykarten, was zu essen und Geld und ließen uns dann in das Dorf N’toma bringen. Dort wurden wir weiter geschickt zu Erikas Haus, wo sich herausstellte, dass Erika mit ein paar Freunden stundenlang bis 20:00 gewartet hatte. Wir mussten das Missverständnis klären und erklären, dass keiner Schuld hatte.

Leider mussten wir auch erfahren, dass es einige Probleme mit unseren Arbeitsstellen gab. In dem Waisenhaus von N’toma hatten sie zuvor sehr schlechte Erfahrungen mit europäischen Hilfskräften und wollten erst einmal keine Freiwillige mehr aufnehmen und in dem Krankenhaus von N’dolage gab es auch einige Missverständnisse. Dies war ein kleiner Schock für uns, da wir erstmal in der Luft hängen und uns um neue Arbeitsstellen bemühen müssen.

Später kamen die Frauen des Dorfes in das Frauenzentrum, um dort zu stricken. Die Frauen leben hier in dem Dorf und arbeiten den ganzen Tag auf dem Acker und kümmern sich um die Kinder. Zwei mal in der Woche treffen sie sich dann im Frauenzentrum.

Abends gab es gekochte Bananen – sehr lecker-  als  landestypische Speise.

Am Samstag sind wir zusammen mit Erika ins Waisenhaus gefahren, um dort noch einmal mit der Leitung zu sprechen und es stellt sich bald heraus ob uns auch die Kirche in Bukoba ein O.k., für die Arbeit dort, gibt.  Die Kinder sind ein Traum. Wir spielten mit den Kindern und halfen Lydia beim Waschen der Kleidung. Außerdem schauten wir den kleinen bei der Fütterung zu. Alles sehr spannend und aufregend.

Ninakwenda kanisa! Sonntag sollten wir mit in die Kirche kommen und wir haben es nicht bereut. Obwohl wir nichts verstanden, waren wir sehr beeindruckt von dem Gospelchor und dem Chor der Haushaltsschule. Sie tanzten und sangen, wie man es eigentlich nur aus Filmen kannte. Zum Mittagessen waren wir bei Erikas Ziegenhüter, Nachtwärter und Feldarbeiter eingeladen. Er hat sein Haus selber innerhalb von 4 Jahren aus Lehm und Blech gebaut. Leider hat das Haus noch keine Türen und die Küche befindet sich draußen. Es gab Kochbananen und wir lernten zwei von seinen drei Söhnen kennen.

Sonntag, 24. Juli 2011

Vorfreude

Hujambo!

herzlich willkommen auf meinem Blog! In den nächsten Monaten werde ich hier hin und wieder meine Erlebnisse in Tansania und Peru posten, damit ihr immer auf dem Laufenden seit =)

In 16 Tagen geht's los und ich werde Deutschland verlassen.
Sowohl die Nervösität als auch die Vorfreude steigen, da es kein leichter Schritt ist alles gewohnte und bekannte für ein paar Monate, voller neuer Eindrücke und Abenteuer, hinter sich zu lassen!
Ziel ist Benjamin Blümchens Heimatland: Tansania! Für fast 5 Monate werde ich in unmittelbarer Nähe von Bukoba und dem größten See Afrikas, dem Lake Victoria, leben und in dem Waisenhaus N'toma und dem Krankenhaus N'dolage arbeiten. 
Ich hoffe, dass diese Herausforderung viele neue und tolle Erfahrungen mit sich bringt.

Ich hoffe ihr schaut ab und an mal vorbei!
Ihr könnt euch auf viele Berichte und Fotos freuen!

viele liebe Grüße,
eure Eli